Bezirksoberliga
SK Hermannsburg – SG Allertal
Zitterpartie am 06.02.2011

Auswärtsspiele stellen im Allgemeinen ein Ärgernis für den Winser Schachspieler dar. Frühes Aufstehen, lange Anreisezeiten, lange Spielzeiten, lange Rückreisezeiten … da ist der Sonntag schnell vorbei.
Mitunter kann ein Auswärtsspiel aber auch Freude bereiten, dies allerdings nur, wenn der Gegner „Hermannsburg“ heißt.: Spätes Aufstehen, kurze Reisezeiten … und natürlich so etwas wie „Derby-Charakter“. Wer bei diesem Derby die Guten und wer die Bösen sind, ist nicht ganz klar.
Hermannsburg ist aber immer Favorit, und dem möchte man gern ein Bein stellen. An diesem Sonntag stellte sich Hermannsburg aber zunächst mal selbst ein Bein, denn man trat nicht in Bestbesetzung an. Schlimmer noch: Brett 1 war gar nicht besetzt und Tobias Falk konnte mit nur einen Zug (1.c4) die Partie problemlos für sich entscheiden.


Brett 3: Bernd Hollstein - Sven Huhs

An Brett 3 rückte Sven Huhs mittels eines Grünfeld-Inders (Das ist eine Eröffnung, die nur Großmeister können) die Kräfteverhältnisse aber schnell wieder ins rechte Licht. Bernd Hollstein braucht sich aber nicht zu grämen, denn wenn der Gegner 200 DWZ Punkte mehr hat, darf man ruhig verlieren. (1-1)

Ein Kräftegefälle gab es auch an Brett7. Hier allerdings zu Gunsten der SG Allertal. Dr.Reiner Jahns spielte seine Partie wie aus einem Guss und nach nur 25 Zügen musste Marc Perrey ihm die Hand zur Aufgabe reichen. (1-2)


Dr. Reiner Jahns (vorn) im „Synchronspiel“ mit Berthold Mitzko

Berthold Mitzko, an Brett 6, hat ein hartes Jahr hinter sich. Die Halbwertszeit seiner DWZ kostete nicht nur Nerven, sondern auch einige Plätze in der Weltrangliste.
„Mein Spiel befindet sich gerade in einer ...Konsolidierungsphase.“ erklärt Mitzko sein schnelles Remis und fügt noch im Spielsaal an, dass ihn dies nicht daran hindere, seine Aufgabe als „Matchwinner“ weiterhin zuverlässig auszufüllen. (1,5-2,5).


Brett2: Dr. Joachim Kuhnle – Kristoffer Falk

Für Kristoffer Falk läuft es in dieser Saison noch nicht ganz rund. Natürlich ist die Luft an den oberen Brettern der BOL schon etwas dünner. Ein-Zwei ungenaue Züge reichen hier mitunter aus, um eine ausgeglichene Partie in eine Verluststellung zu verwandeln. (2,5-2,5)

Einen schönen Kampf lieferten sich an Brett 8 Luise Diederichs (aufgehender Stern im Jugendschach und Vize-Kreismeister!) und André Liebich (ewiges Talent). Ein interessantes Endspiel führte Luise schließlich routiniert und sehenswert zum Sieg, und dass, obwohl André sicherlich nicht seine schlechteste Saisonleistung zeigte (3,5-2,5)


(Im Vordergurnd) Luise Diederichs – André Liebich

Etwas leichter hatte es Bernd Bielstein an Brett 5. Sein Gegner Lutz Rasch lud ihn zu einer Taktikaufgabe ein, bei der es eine Figur zu gewinnen gab.(3,5-3,5)


Bernd Bielstein – Lutz Rasch
Schwarz zog gerade b7-b6?

Schließlich hing alles am Ausgang der letzten, laufenden Partie. An Brett 4 saßen sich Slavko Krneta und Jörg Winter gegenüber.


Brett 4: Jörg Winter

Jörg dürfte in dieser Partie ein Deja-vue gehabt haben. Wie bereits am letzten Spieltag sah er sich einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern gegenüber. Und wie bereits am letzten Spieltag wollte der Gegner nicht aufhören zu spielen. Kein Wunder: Wer Slavko Krneta kennt, weiß wie sehr er dieses Spiel liebt und wie schwer es ihm fällt ein Ende zu finden. Nach 82 Zügen hatte dann aber auch er genug, denn die Leute wollten nach Hause.

Am Ende ein 4:4 mit dem die Hermannsburger leben, und die Winser feiern können.

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